Geschichte
Geschichte der Apotheke am Spittelberg
Anno Domini 1789 erhielt der Apotheker Josef Kraft die Erlaubnis am Spittelbergergrunde, dem früheren Kroatendörfel, eine Apotheke zu errichten.
Per Regierungsdekret vom 9. Februar 1795 wurde die Apothekenbefugnis an Franz de Ferrari mit dem Standort “Am Spittelberg Nr.100“ - heute Siebensterngasse 18 - verliehen. Das Bürgerrecht erhielt Ferrari am 25. Juli 1797. Nach etwas mehr als 5-jähriger Berufstätigkeit gab er die „Apotheke zu den 7 Kurfürsten“ auf und errichtete in der Nähe Wiens eine chemische Fabrik.
Die freigewordene Konzession wurde 1803 an Franz Nußböck verliehen, der die Apotheke mehr als ein halbes Jahrhundert führte, bis ihn im hohen Alter ein plötzlicher Tod ereilte. Seine Witwe, Frau Anna Nußböck, führte 1854 den Mag.ph. Karl Wozelcka als Provisor ein, was am 25.1.1855 auch behördlich bestätigt wurde.
Doch bereits nach einem Jahr sah sich Frau Nußböck nach dem Ableben des Provisors genötigt, neuerdings einen Provisor, diesmal Mag.ph. Ludwig Lipp mit der Führung ihrer Apotheke zu betrauen.
Als die Besitzerin nach Jahresfrist ihr Apothekergewerbe zurücklegte, wurde zur Weiterverleihung desselben vom Magistrate am 6. November 1856 ein sechswöchiger Konkurs ausgeschrieben, dessen Ergebnis die Verleihung der Konzession mit dem damaligen Standort Stiftgasse 100 an den bisherigen Provisor Ludwig Lipp war. Am 1. Februar 1864 erhielt Apotheker Ludwig Lipp , der inzwischen mit seiner Apotheke in die Siebensterngasse 18 übersiedelt war, das Bürgerrecht der Stadt Wien. Fünf Jahre später 1869 verlegte Ludwig Lipp seine Apotheke in sein neugebautes Haus Siebensterngasse Nr.13, Ecke Stiftgasse 21. Ludwig Lipp wurde gemeinsam mit seinem Sohn Rudolf an jenem berüchtigten 8.Dezember 1881 ein Opfer des Ringtheaterbrandes.
Seine Witwe Marie führte hierauf die Apotheke mit dem Provisor Johann Gutl weiter. Ihm folgte als Provisor weiters der Schwiegersohn der Besitzerin Mag.ph.Alois Bäck. Als dieser starb übernahm der Sohn Mag.ph. Ludwig Lipp 1885 die Apotheke seiner Mutter. Als 1887 Frau Marie Lipp die Konzession zu Gunsten ihres Sohnes zurücklegte, wurde demselben vom Magistrat am 13.7.1887 die Konzession zum Fortbetrieb der Apotheke erteilt. Lipp junior verblieb bis 1894.
Ihm folgte der Eggenburger Anton Stippl, der aber bereits nach 3 Monaten die Konzession zurücklegte, worauf sie der Steyrer Heinrich Lang am 3.Oktober 1894 laut Zahl 145310 erwarb und mit seiner Apotheke an den heutigen Standort das Eckhaus Stiftgassse 23/Siebensterngasse 20 übersiedelte. Nach dem Tode des Apothekers Heinrich Lang übernahm 1927 sein Sohn Hermann die Apotheke.
Er verkaufte 1933 die Apotheke an Dr. Franz Prinz, die dieser bis zu seinem Tod 1951 führte. Seine Witwe Anna Prinz führte die Apotheke mit dem Provisor Mag.ph. Franz Berzl bis zum Jahre 1958, um sie dann diesem zu verpachten. In der Zwischenzeit legte sie selbst die Matura ab, studierte Pharmazie, spondierte 1963 im Alter von 54 Jahren, um 1970 die Apotheke nach den erforderlichen 7 Dienstjahren zu übernehmen. 1975 schied sie wegen schwerer Krankheit aus.
Ihr Neffe Mag.ph. Gerhard Prinz übernahm die Apotheke, die er dem Geiste seiner Vorgänger getreu, im Dienste der Gesundheit der Bevölkerung des Spittelberges, gemeinsam mit seiner Frau Mag.ph. Karin Prinz weiterführte. Im Zuge des Umbaus der Apotheke im Jahre 2001 wurde der Name der Apotheke auf „Apotheke am Spittelberg“ umgeändert.